Über uns

Marktmeister Dietmar Keller                                                   und                                              stell. Marktmeister Patrick Bur

Fotos © Stadtverwaltung Kaiserslautern 2019

Mit der Sackkarre von Stand zu Stand

Klaus Schwager sorgt seit 40 Jahren dafür, dass den Händlern nicht die Verpackung ausgeht.

Zu früh darf er nicht kommen. „Da sind die Marktleute noch mit dem Aufbau beschäftigt. Da sind sie nicht ansprechbar.” Folglich beginnt Klaus Schwager seinen Rundgang erst gegen 7 Uhr. In der einen Hand das Blöckchen, in der anderen den Kugelschreiber, so hastet er in der Frühe von Stand zu Stand. „Braucht Ihr was?” lautet die immer wiederkehrende Frage. Auf die Antwort muss er nicht lange warten. Denn die Marktbeschicker wollen verkaufen. Was sie verkaufen, ob Blumen, Obst, Gemüse oder Wurst und Käse, die meiste Ware will ordentlich verpackt sein. Blumen wollen in dünnes Papier, Obst und Gemüse in Papier- und Plastiktüten gelegt sein, Ware aus der Metzgerei beansprucht spezielles, mit Wachs beschichtetes Papier, Oliven und Frischkäse werden haushaltsgerecht mit Vorliebe in Plastikbeutel und -schalen abgefüllt. So will es der Kunde. Klaus Schwager sorgt dafür, dass den Händlern die Verpackung nicht ausgeht. Und das seit 40 Jahren.

Hat er die Bestellungen entgegengenommen, fährt er mit seinem gelben Mercedes-Transporter in die Papiermühlstraße. Dort werden Tüten und Taschen, Schalen und Papier geladen. Wenig später wird das Verpackungsmaterial mit der Sackkarre von Stand zu Stand verteilt. „Größere Händler bekommen Originalpackungen mit bis zu 1000 Tüten, kleinere beziehen die Verpackung hunderterweise.” Ist das Material verteilt, eilt Klaus Schwager wieder in die Papiermühlstraße, um die Rechnungen zu schreiben. „Marktgeschäft ist Bargeschäft.” Danach wird kassiert. Ausnahme: Wenige größere Händler. „Sie erhalten eine Monatsrechnung.” Klaus Schwager betreibt zusammen mit Lothar Lorenz (61) die Scharff & Höh + Wiebelt GmbH, eine Großhandlung für Papier, Verpackung, Schreibwaren, Dekorations- und Faschingsartikel in Kaiserslautern. Das Marktgeschäft sei eine feste Größe und mache fünf bis zehn Prozent vom Umsatz aus, so die beiden Inhaber. Darüber hinaus beliefert der Großhandel jede Menge Einzelhändler im Saar-Pfalz-Raum.

Klaus Schwager und Lothar Lorenz sind mit Papier groß geworden. Beide absolvierten zeitgleich eine Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann bei „Papier Müller”, einem in der Eisenbahnstraße ansässigen Großhandel, der 1977 aus Altersgründen des Inhabers geschlossen wurde. Mit der Übernahme von Scharff & Höh, einem in Zweibrücken ansässigen Papiergroßhandel, schafften sie 1977 den Sprung in die Selbstständigkeit. Sechs Jahre später wurde der Firmensitz von Zweibrücken in die Papiermühlstraße verlegt, 1998 wurde die Firma Wiebelt, ein Papiergroßhandel in der Beethovenstraße, übernommen. Lothar Lorenz erinnert sich noch gerne an die Zeit, als er während seiner Ausbildung mit Rad und Anhänger wöchentlich auf den Markt fuhr, um Papier und Tüten zu verkaufen. „Tutte-Fritz”, habe man ihn als Jungen bezeichnet. Dass Verpackungsmaterial aufgrund eines höheren Umweltbewusstsein weniger gefragt ist, kann Klaus Schwager nicht bestätigen. „Tüten und Beutel sind umweltfreundlicher geworden.”

Stadtbildpflege sorgt für Sauberkeit und Sicherheit am Markttag

Kehrfahrzeug, ©Stadtbildpflege Kaiserslautern

Wie an jedem Samstag sind Mitarbeiter der Stadtbildpflege mit Müllfahrzeugen und Kehrmaschine vor Ort, um innerhalb von kurzer Zeit den Kaiserslauterer Marktplatz zu reinigen und den anfallenden Abfall zu entsorgen. Sauberkeit und Sicherheit sollen hier bald wieder vorherrschen.

Zunächst kommen die Müllfahrzeuge: Pünktlich um 13.30 Uhr nehmen die beiden 3-Achser in der Karl-Marx-Straße, neben dem Stiftsplatz, ihre Position ein. Kartonage, Verpackungen und säckeweise Rest- und Biomüll bringen die Marktbeschicker zu den jeweiligen Entsorgungsfahrzeugen. Im Bedarfsfall helfen die Müllwerker und packen mit an. Peu à peu verschwindet alles im hungrigen Heck des Fahrzeugs und wird im „Bauch“ zusammengepresst.

Wenn alles Grobe entsorgt ist und die Stände abgeräumt sind, beseitigen ab etwa 14.30 Uhr zwei Bezirksreiniger und eine Kehrmaschine die „Bodenspuren“ des Markttages. Auf dem Boden liegende Kleinstabfälle werden von den Mitarbeitern der Straßenreinigung mit ihren Laubbläsern in die Mitte geblasen. Bei Bedarf löst ein Wasserspritzwagen die auf dem Pflaster klebenden Reste ab. Schließlich übernimmt eine Kehrmaschine mit ihren Besen die Feinarbeit.

Gegen 15 Uhr ist die Arbeit getan und Bürgerinnen und Bürger können wieder unbeschwert den Stiftsplatz begehen.