Gesunde Brote aus eigenem Getreide

Reiner Heilmann backt seine Waren mit allen Bestandteilen des ungeschälten Korns

Anfang der 80er Jahre kam Reiner Heilmann die Idee, sein Brot selbst zu backen. „Mir schwebte ein schmackhaftes Brot vor. Es sollte kräftig und gesund sein.“ Um den Rohstoff brauchte sich der gelernte Landwirt keine Sorgen zu machen. Getreide wie Roggen, Weizen und Dinkel baut er bis heute auf 32 Hektar Land um den Kreuzhof in Eisenberg herum an. Für die Familie wurde das erste Brot im „Haushaltsbackofen“ gebacken.

Als Freunde und Bekannte auf den Geschmack des selbst gebackenen Brotes von Heilmann kamen, war der Weg zur eigenen Vollkornbäckerei nicht weit. Am 11.11. 1988 ergänzte er das landwirtschaftliche Anwesen um die „Vollkornbäckerei Kreuzhof“ und einen Hofladen. „Der Hof alleine hätte sich nicht getragen. Wir waren gehalten, eigene Produkte selbst zu vermarkten“, blickt Heilmann auf die 80er Jahre zurück.

Für die Erzeugnisse aus der Vollkornbäckerei wird nur Getreide verwendet, was naturnah auf eigenen Feldern angebaut ist. „Unsere Vollkornwaren enthalten alle Bestandteile des ungeschälten Getreidekorns einschließlich Keimling, Schale und Randschichten.“ Zum Müller muss der Landwirt das Korn nicht erst bringen. Gemahlen wird in der eigenen Mühle. „Das volle Korn wird vor dem Backen frisch auf unserer Steinmühle gemahlen. Nur so bleiben die natürlichen Ballaststoffe und die wertvollen Mineralstoffe, Vitamine und das Eiweiß erhalten“, erläutert er den Produktionsvorgang. Bewusst verzichtet er auf künstliche Konservierungsstoffe und sonstige chemische Backhilfsmittel.

Das Angebot an Vollkornwaren aus Natursauerteig ist üppig: Roggen-Weizenbrot, Sonnenblumen-, Kürbiskern-, Leinsamenbrot, Weizen-Dinkel- und Bauernbrot zählen zu den 13 Brotsorten der Kreuzhof-Bäckerei. Wie alle Brotsorten sind Brötchen und sonstige Backwaren am Wochenmarktstand mit kleinen Holztäfelchen versehen, aus denen die Produktbezeichnung hervorgeht. „Rosinenbrötchen und Apfelringe sind mit Honig gesüßt.“ Zum Selbstbacken findet der Kunde viele abgepackte Getreidesorten vor.

Dass er einmal auf dem Lauterer Wochenmarkt stehen und als Bauer sein Brot verkaufen würde, daran hat der sympathisch wirkende Vater zweier Kinder früher nicht gedacht. Eigentlich wollte er nach dem Besuch der Fachoberschule Elektrotechnik studieren. Jetzt steht er schon seit 1991 auf dem Lauterer Wochenmarkt. Rückblickend hat er sich richtig entschieden. „Die Selbständigkeit ist mir viel wert.“